Blaubeerpfannkuchen für den Nobelpreisträger

Physik und Blaubeeren – wie passt das zusammen? Erst mal gar nicht, aber wenn man die Begriffe leicht ausdehnt in Physiker und Blaubeerpfannkuchen ergibt sich daraus eine Anekdote, und die geht so: Bis zu meiner Geburt 1954 arbeitete meine Mutter Anna Hiddemann (1913-1980) einige Jahre als Köchin für Carl H. Nordstrom, amerikanischer Hochkommissar, und seine Familie. Als Chef der amerikanischen Forschungskontrollbehörde in Deutschland lebte er in einer der Villen in den Koblenzer Rheinanlagen, die inzwischen ebenso abgerissen wurde wie das Geburtshaus des früheren französischen Staatspräsidenten Giscard d’Estaing. Die Aufgaben Nordstroms bedingten auch einen mehr oder weniger engen Kontakt zu Werner Heisenberg, Nobelpreisträger der Physik und zu jener Zeit Direktor des Max-Planck-Institus. Soviel zur Physik. Der Rest ist einfach. Professor Heisenberg liebte die von meiner Mutter zubereiteten Blaubeerpfannkuchen – worauf meine Mutter stolz war und dieser Umstand zur Familiengeschichte gehört. Nun noch kurz kurz der Grund, warum ich das erwähne: Die Residenzleitung bat dieser Tage in einem Rundschreiben alle Bewohner um ein altes Familienrezept. Zum einen will man wohl die in der Residenz mehr oder weniger isolierten Menschen beschäftigen, zum anderen plant man vermutlich ein entsprechendes Kochbuch. Da ich kein solches Rezept habe, wohl aber eine Anekdote und ein altes Rezeptbuch, das meine Mutter 1952 von Frau Nordstrom erhielt, ergab sich dieser Beitrag. Mein Lieblingsrezept aus diesem Buch verrate ich morgen.

Bleibt gesund!