Rosa ist keine Farbe, Rosa ist ein Gefühl

Rosa. Fast alle kleinen Mädchen lieben es. Manchmal hält sich die Vorliebe für diese Farbe bis ins Erwachsenenalter. Oder sogar bis ins Seniorinnenalter. Besonders dann, wenn die großen Mädchen blond sind. Es gibt mindestens 50 Shades of Pink. So heißt Rosa im englischen Sprachraum. Der Begriff Rosa ist aber der eindeutig schönere, denn er macht keinen Hehl daraus, woher der Name für den mehr oder weniger sanften Rotton stammt: Rose. Königin der Blumen. Apropos Namen: Unser Anwesen in Winningen hieß Villa Rosa und heißt vermutlich auch bei den neuen Eigentümern noch so. Mein Atelier und damit die Homepage trägt Rosa im Namen. Und ich selbst auch, denn mein zweiter Vorname lautet Rosemarie. Die Vorliebe für Rosa treibt mitunter erstaunliche Blüten und verbindet Generationen. So geschehen, als ich im vergangenen Jahr eine Markise für unsere Terrasse montieren ließ.

Die junge, sympathische Telefonstimme der beauftragten Firma teilt meine Vorliebe für Rosa. Mit der Zeit entstand eine Bekanntschaft, die das Zeug zur Freundschaft hat. Und die am Freitagnachmittag in ein spontanes „Straßenfest“, nach allen Coronaregeln selbstverständlich, mit rosa Prosecco mündete. Rosa ist nämlich keine Farbe, sondern ein Gefühl. Das stammt ausnahmsweise weder von Goethe, noch von dem von mir so bewunderten Emile Zola, sondern von mir. Morgen schreibe ich über Opfer, die wir für Mode bringen.

Bleibt gesund!

Blumenwiese – 24. Tag

Die Blumenwiese entwickelt sich weiterhin gut. Sonnenblumen, Ringelblumen und Adonisröschen kann ich schon sicher identifizieren. Der Rest wird eine Überraschung werden. Hoffentlich ist Alyssum dabei, das duftet so gut. Morgen geht es gefühlvoll weiter.

Bleibt gesund!

Ohne Lavendel geht’s nicht

Fast unbemerkt hat mein Lavendelfeld (in Kübeln) seinen Winterschlaf beendet und beweist die ganze Vitalität dieser Pflanzen. Kälte, anhaltende Regengüsse und Trockenheit  gingen spurlos an ihm vorbei. Nun treiben die Spitzen mit Macht in die Höhe, jeden Tag ein gut erkennbares Stück mehr. Ich bin gespannt auf die Ernte, die ich mit Bienen, Hummeln und Schmetterlingen teilen werde. Nur 16 Pflanzen bilden mein kleines Lavendelfeld – im Garten der Villa Rosa waren es Hunderte. Morgen bleiben wir auf der Terrasse und schauen nach der Blumenwiese.

Bleibt gesund!

Trainer, Spieler und Kollege in spe

Jede Menge Prominenz ist auf diesem Foto versammelt. Jedenfalls aus Sicht von Fußballfans. Das Bild schoss ich 1971 einen Tag vor meinem 17. Geburtstag. Es ist mir übrigens ein Rätsel, warum ich mir etwas derart unwichtiges bis heute gemerkt habe. Ich war noch nie ein Fan dieser Sportart und ihrer Hauptdarsteller. Das Bild zeigt unter anderem den damaligen Bundestrainer Helmut Schön und fünf Spieler seiner Nationalelf, rechts hockend Berti Vogt, der dieses Amt von 1990 bis 1998 inne hatte. Ganz rechts im blau-roten Outfit und gerade nicht bei der Sache ein Spieler von TuS Neuendorf, der auch mal im DFB-Pokal unterwegs war und gut 10 Jahre später ein Kollege von mir wurde. Morgen muss ich an dieser Stelle eine Pause einlegen. Das bischen Haushalt…

Bleibt gesund!

Gute Laune auf der Terrasse

Ich kenne keine Farbe, die so viele Bedeutungen hat wie Gelb. Vor allem widersprüchliche Bedeutungen. So steht sie für Licht, Sonne, Wärme und stellt in Bildern Gold dar. Man denke nur an die deutsche Flagge Schwarz-Rot-Gold (Gelb). Gelb war als Kleidung im alten China dem Kaiser vorbehalten und ist heute noch die Farbe des thailändischen Königshauses. Gelb symbolisiert die Ewigkeit. Aber: Gelb ist auch die Farbe des Neids und der Ächtung. Prostitierte mussten im Mittelalter ein gelbes Band an der Kleidung befestigen, und Juden mussten im Mittelalter ein gelbes Symbol tragen und in der Zeit des Holocaust erneut. Beim Fußball bedeutet die gelbe Karte eine Verwarnung, und in der Politik symbolisiert sie den Liberalismus. Yellow Press bezeichnet Klatschblätter, und in der Zeit des kalten Krieges wurde die Bedrohung aus Asien als Gelbe Gefahr bezeichnet. Gelb – man mag es, oder auch nicht. Ich lasse alle diese Deutungen außer Acht und freue mich über die verschwenderische Fülle an Blüten der gelben Hornveilchen auf der Terrasse. Für mich bedeuten sie gute Laune. Morgen suche ich für euch wieder ein altes Foto heraus.

Bleibt gesund!

Metall und Kohlenstoff gefunden

Wer anders als ich selbst sollte Herrin meines Schmucks sein?! Theorie und Praxis lagen hier ein Vierteljahr lang weit auseinander. An einem kühlen Tag Anfang Februar vermisste ich meinen liebsten Ring. Vormittags trug ich ihn an der rechten Hand, nachmittags war er unsichtbar. Weg. Verloren. Alle Nachforschungen brachten ihn nicht zurück. Er war ein besonderes Stück, von mir selbst entworfen und vom Stuttgarter Schmuckdesigner Markus Beigelbeck angefertigt. Defekter und nicht passender Schmuck aus der Familie hatte das Material geliefert. Mit dem einmaligen Verkauf von Lavendelkissen und Weihnachtskarten während des Weihnachtsmarktes „Winningen im Lichterglanz“ hatte ich mir diesen Luxus verdient. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass es nur etwas Metall (Gold und Silber) und drei kleine Stückchen Kohlenstoff (Diamanten) sind, die ich vermisste… Bis gestern. Da hatte der Wind auf der Terrasse die drei Zuckerhutfichten umgeworfen, die ich im Advent 2018 in einem großen schwedischen Möbelhaus gekauft hatte – zur Dekoration bei eben jenem Weihnachtsmarkt. Im Untersetzer einer der inzwischen üppig gewachsenen Bäumchen glitzerte der Ring. Er hatte ein Vierteljahr unter dem Topf verbracht. Also war eine Fichte zeitweise Herrin des Rings gewesen. Beim Gießen ist er mir demnach im Februar vom Finger geglitten und dort gelandet. Es scheint, als habe er eine Verbindung zu seinen Wurzeln gesucht und das ein wenig zu wörtlich genommen. Morgen geht es erneut um Gold, aber auch um Neid, Klatschpresse und den Liberalismus. Unter anderem.

Bleibt gesund!

Alles Banane?

Da ich Bananen in jeglicher Zubereitungsform mag, ist das Bananen-Nussbrot seit jeher mein Lieblingsrezept aus dem 1951 veröffentlichten Rezeptbuch, das meine Mutter von ihrer Arbeitgeberin Mrs. Nordstrom erhielt (siehe Beitrag von gestern). Während wir an Rezepte mit Gewichtsangaben gewöhnt sind, wird in den USA mit Rauminhalten gearbeitet. 1 Cup, also 1 Tasse, entspricht 236,58 ml. In England ist 1 Cup übrigens anders definiert, was hier aber nichts zur Sache tut. Hier die notwendigen Umrechnungen: 1/2 Tasse Fett – 113 Gramm, 1 Tasse Zucker – 200 Gramm, 1 Tasse zerdrückte Bananen – 240 ml, 2 Tassen Mehl – 240 Gramm, 1 Tasse geheckte Nüsse – 240 ml. Mäßige Hitze – 180° – 200° C. Noch zwei Tipps: Ich nehme deutlich weniger Salz, dafür gerne Bananen, die überreif sind und für den Verzehr als Obst nicht mehr wirklich geeignet sind. Morgen berichte ich, wer ein Vierteljahr lang Herrin des Rings war.

Bleibt gesund!

Blaubeerpfannkuchen für den Nobelpreisträger

Physik und Blaubeeren – wie passt das zusammen? Erst mal gar nicht, aber wenn man die Begriffe leicht ausdehnt in Physiker und Blaubeerpfannkuchen ergibt sich daraus eine Anekdote, und die geht so: Bis zu meiner Geburt 1954 arbeitete meine Mutter Anna Hiddemann (1913-1980) einige Jahre als Köchin für Carl H. Nordstrom, amerikanischer Hochkommissar, und seine Familie. Als Chef der amerikanischen Forschungskontrollbehörde in Deutschland lebte er in einer der Villen in den Koblenzer Rheinanlagen, die inzwischen ebenso abgerissen wurde wie das Geburtshaus des früheren französischen Staatspräsidenten Giscard d’Estaing. Die Aufgaben Nordstroms bedingten auch einen mehr oder weniger engen Kontakt zu Werner Heisenberg, Nobelpreisträger der Physik und zu jener Zeit Direktor des Max-Planck-Institus. Soviel zur Physik. Der Rest ist einfach. Professor Heisenberg liebte die von meiner Mutter zubereiteten Blaubeerpfannkuchen – worauf meine Mutter stolz war und dieser Umstand zur Familiengeschichte gehört. Nun noch kurz kurz der Grund, warum ich das erwähne: Die Residenzleitung bat dieser Tage in einem Rundschreiben alle Bewohner um ein altes Familienrezept. Zum einen will man wohl die in der Residenz mehr oder weniger isolierten Menschen beschäftigen, zum anderen plant man vermutlich ein entsprechendes Kochbuch. Da ich kein solches Rezept habe, wohl aber eine Anekdote und ein altes Rezeptbuch, das meine Mutter 1952 von Frau Nordstrom erhielt, ergab sich dieser Beitrag. Mein Lieblingsrezept aus diesem Buch verrate ich morgen.

Bleibt gesund!

Blumenwiese – 15. Tag

In meinen großen Blumentöpfen gedeiht die Saat und nährt meine Hoffnung auf farbenprächtigen Blumenflor im Sommer. Und Nektar für viele Insekten. Spätestens dann muss wohl auch das Schild „Belegt“ am Insektenhotel angebracht werden. Derzeit sind noch ein paar Zimmer frei. Morgen geht es um Physik und Blaubeeren.

Bleibt gesund!